Miriam Gossing & Lina Sieckmann
The weird and the eerie
Die Filmessays von Miriam Gossing und Lina Sieckmann sind von einer Anspannung durchzogen, die eine schaurige Atmosphäre heraufbeschwört. Die menschenleeren Interieurs, Kulissen und Décors wirken rätselhaft und unheimlich. Das Licht flackert, im Hintergrund rauscht, summt und surrt es unablässig. Der britische Pop-Theoretiker Mark Fisher, an den die Künstlerinnen mit dem Ausstellungstitel erinnern, beschrieb diese Art der Dekonstruktion und Verfremdung der Wirklichkeit als „seltsam und gespenstisch“.
Die Künstlerinnen wählen symbolisch aufgeladene Orte für ihre Betrachtungen: Einfamilienhäuser in der US-amerikanischen Suburbia, Hochzeitskapellen in Nevada oder die Erlebnisarchitekturen einer Fähre, die als Kreuzfahrtschiff inszeniert wird. Symptomatisch für ihre Filme ist eine Dramaturgie, in der die Protagonist*innen unsichtbar bleiben, während ihre aus Interviewzitaten oder Chatroom-Beiträgen fragmentarisch zusammengesetzten Geschichten von einer Off-Stimme erzählt werden. Die Spuren der Abwesenden werden in fetischisierten Gegenständen sichtbar, die zu widerspenstigen Symbolen ihrer unerfüllten Sehnsüchte und Träume werden.
Die Ausstellung ist Teil der Reihe IM FOKUS, in der einzelne künstlerische Positionen aus dem Programm der Stiftung imai in der Videolounge vorgestellt werden.
Die Ausstellung ist am Samstag, den 11. Juli 2020 ab 10 Uhr geöffnet. Die Künstlerinnen werden von 18 bis 21 Uhr anwesend sein.
Souvenir (2019), 20:50 Min., 16mm-Film, transferiert auf HD-Video, Farbe/Ton
Sonntag, Büscherhöfchen 2 (2014), 13:23 Min., 16mm-Film, transferiert auf HD-Video, Farbe/Ton
Desert Miracles (2015), 11:41 Min., 16mm-Film, übertragen in DCP, Farbe/Ton
Darija Šimunović
Die Künstlerinnen Miriam Gossing und Lina Sieckmann (*1988) leben und arbeiten in Köln und Portland (USA). Sie studierten an der Kunsthochschule für Medien Köln und der Kunstakademie Düsseldorf. Ihre Arbeiten wurden in Kunstmuseen und auf Filmfestivals wie dem Hamburger Bahnhof Berlin, dem International Film Festival Rotterdam oder den Anthology Film Archives in New York gezeigt. Ausgezeichnet wurden ihre Filme unter anderem mit dem Deutschen Kurzfilmpreis und dem NRW-Preis der Kurzfilmtage Oberhausen. Seit 2017 sind ihre Arbeiten im Distributionsprogramm der Stiftung IMAI.
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Ausstellungsort
Videolounge der Stiftung IMAI im
NRW-Forum Düsseldorf
Ehrenhof 2
40479 Düsseldorf
Öffnungszeiten
Dienstag - Donnerstag 11.00 - 18.00
Freitag 11.00 - 21.00
Samstag 10.00 - 21.00
Sonntag 10.00 - 18.00