In einem Dönerimbiss in Rotterdam lässt die britische Künstlerin Helen Anna Flanagan  (*1988 in Birmingham, lebt und arbeitet zwischen Gent, Rotterdam und Birmingham) eine illustre Konstellation von Charakteren zusammentreffen, die unterschiedliche Facetten der Überflussgesellschaft aufzeigen. Einer schlingt sich gierig den Magen voll, eine zwingt sich zu hungern, eine bedient miteinem Lächeln, eine stellt sich dem „All You Can Eat“-Angebot und einer hinterlässt vernichtende Restaurantkritiken auf einem Bewertungsportal im Internet. In den absurd-assoziativen Texten der Künstlerin werden die rotierenden Kebab-Spieße zu einer DNA-Helix und damit zu einem vielschichtigen Symbol für das alte Sprichwort „Du bist, was Du isst“.

Die New Yorker Künstlerin Dara Birnbaum (*1946 in New York, lebt und arbeitet in New York) kritisiert in ihren Videos bereits seit den späten 1970er Jahren die Frauenbilder und das Konsumdenken US-amerikanischer Fernsehwerbung. Während Jimi Hendrix von dem brennenden Verlangen nach seiner Flamme singt, wechseln die Bilderschnell zwischen einer einsam trinkenden Frau und den anonymen Transaktionen am Drive-in Schalter verschiedener Fast-Food-Ketten hin und her. Geldscheine wechseln die Hand und das Auto rast davon, während Hendrix singt: „You try to give me your money. You’d better save it babe.“

Eine englische Satire über die Ausbeutung in der Welt der Schnellrestaurants. Die Sample- und Scratchtechniken der Hip-Hop-Musik werden hier auf die Videobearbeitung übertragen und verbinden sich zu einer mitreißenden Kollage aus Nachrichten- und Unterhaltungssendungen über blutrünstige multinationale Konzerne und Hamburger-konsumierende Politiker*innen. Die Engländer John Dovey (*1955), Gavin Hodge (*1954) und Tim Morrison (*1955) lernten sich bei einem Video-Workshop in Luton kennen und wurden als Künstlergruppe Gorilla Tapes schnell für ihre bissigen Thatcher-kritischen Videos bekannt. Das Video „Lo Pay No Way“ hat die Gruppe unter dem Pseudonym Vulture Video produziert, um der Anklage eines prozesssüchtigen Fast Food Konzerns zu entgehen.

Unglaublich, aber wahr: Die Amerikanerin Virginia Astley aus Lumberton, OH (USA) gewinnt den Prozess gegen den Hersteller ihres Mikrowellenherdes, der in der beiliegenden Gebrauchsanweisung nicht auf den Hund zu sprechen gekommen war. Mit viel Humor erörtert Petr Vrána (*1956 in Prag, lebt und arbeitet in Prag) in seinem Video die Unterschiede zwischen dem „Hot Dog“ als Fertiggericht und als Haustier.