Filmvorführung mit Livemusik und Gespräch mit der Künstlerin ELA EIS

Das emanzipatorische Potenzial der Arbeit Miracle Whip [Befreit] entfaltet sich im selbstbewussten Akt der Befreiung aus eigener Kraft, die ELA EIS in einer Performance mit einer langen Peitsche in der Hand zelebriert, während sie mit treibender Wut alle Hindernisse aus dem Weg räumt. Im ersten Teil des Films ist das Gesicht der Künstlerin noch hinter einer roten Leder maske verborgen. Es ist erst dann zu sehen, wenn ihr die Befreiung zur selbstbewussten Frau gelingt. ELA EIS glaubte ihren Super-8-Film lange verloren, bis er über Umwege eines Nachlasses 2021 im Archiv des IMAI in Düsseldorf wiedergefunden wurde. Die feministische Performance mit dem Originaltitel Befreit wurde 1979 ohne Ton in einem Loft in Düsseldorf aufgenommen. ELA EIS war damals Teil der jungen Düsseldorfer Underground- Szene im Umfeld der Künstlerkneipe Ratinger Hof. Die Künstlerin arbeitete interdisziplinär in den Bereichen Film, Musik, Mode und Kunst und führte die Performance in Musikbegleitung im Oktober 1980 auch live in der Villa Engelhardt in Düsseldorf auf. Die Filmvorführung im Rahmen der Langen Filmnacht The Devil Inside beim Internationalen Frauen Film Fest Dortmund+Köln wird von Gunda Gottschalk (Violine) und Mariá Portugal (Drums) ebenfalls musikalisch begleitet. Im Anschluss findet ein Gespräch mit der Künstlerin statt.

ELA EIS (*1958, DE) lebt in Erkrath und arbeitet in Düsseldorf. In den 1980er-Jahren war ELA EIS Bassistin und Sängerin in mehreren New-Wave-Bands, sie malte, machte Mode und Super- 8-Filme. Neben ihrer eigenen künstlerischen Arbeit wirkte ELA EIS in Filmproduktionen befreundeter Künstler_innen mit, so unter anderem im Underground- Kultfilm Decoder (1984).

Dank an
Betty Schiel und Jessica Manstetten

Die Filmvorführung und das Gespräch mit ELA EIS sind Teil des Programms Circulating Copies.