IMAI auf der 55. Konferenz der International Association of Sound and Audiovisual Archives (IASA) 2024
IMAI-Direktorin Linnea Semmerling präsentierte eine Bestandsaufnahme archivarischer Praktiken im Umgang mit vertriebsbasierten Künsten. Sie analysierte verschiedene Ansätze zur Katalogisierung von Klangkunst, Kassettenkultur und Videokunst auf Online-Plattformen und in alternativen Datenbanken wie IMAI Play, Tape Mag oder Discogs. Besonderes Augenmerk lag auf der Einbindung von Akteur*innen und Gemeinschaften, d.h. auf der Art und Weise, wie Produzent*innen, Vertriebe und Publikum in die Definition, den Erwerb, die Katalogisierung, die Aufbewahrung und die Zugänglichmachung der Archivmaterialien eingebunden sind. Semmerlings Analyse dieser Praktiken ist geleitet von Antoine Hennions "sociology of attachments", die den Unterschied zwischen Archivar*in und Archivalie in Frage stellt. Daraus entwickelt sie den Vorschlag für eine spekulative Gemeinschaftsplattform für vertriebsbasierte audiovisuelle Künste.