Die Gegenwart des Ephemeren
Medienkunst im Spannungsfeld zwischen Konservierung und Interpretation
Bei der Konservierung und musealen Präsentation von Medienkunst müssen Kurator*innen und Restaurator*innen häufig zwischen der historischen Materialität und der künstlerischen Intention des Werkes abwägen. Restauratoren stehen vor der Herausforderung, raumgreifende Kunstinstallationen, die häufig ortsspezifisch und in komplexen Zusammenstellungen mit verschiedenen Medien erschaffen wurden, in ihrer ursprünglichen materiellen Substanz zu erhalten.
Werden solche Kunstwerke in neue Ausstellungskontexte übertragen, resultieren daraus Fragen insbesondere hinsichtlich ihres räumlichen Aufbaus. Kurator*innen entwickeln neue Ansätze für zeitgemäße Präsentationen von performativen und ereignisbezogenen Werken, die in der Regel durch Video- und Fotodokumentationen sowie schriftliche Überlieferungen und Rudimente erfahrbar gemacht werden. Die Erhaltung und somit Sichtbarmachung technologiebasierter Kunstformen ist abhängig von der Aktualität der ihnen zugrundeliegenden Bildträger und Dateiformate, die von der beschleunigten technischen Weiterentwicklung betroffen sind. Dabei wird das Anliegen verfolgt, die Authentizität des Kunstwerkes, das in verschiedenen Manifestationen bzw. Inszenierungen existieren kann, zu definieren und zu bewahren.
Die angekündigte Tagung wird Fallbeispiele vorstellen und daran anknüpfend über Begriffe wie Rekonstruktion, Reproduktion und Remake sowie die daran angelehnten Vorgehensweisen heutiger Ausstellungspraxis, insbesondere in den ephemeren Kunstsparten, diskutieren. Welche Wege beschreiten Museen und Ausstellungshäuser, um performative, klang- und bewegtbildbasierte Werke zu zeigen? Ist gegenwärtig die Zuordnung in Kategorien wie Original und Kopie obsolet geworden? Wie weit kann sich eine Interpretation an der Ausstellungsgeschichte eines Werkes orientieren und wo sind die Grenzen? Kann der performative oder auch konzeptuelle Charakter von Werken so ausgeprägt sein, dass Reinszenierungen abweichende und trotzdem authentische Lösungen darstellen?
Uhrzeit | Vorträge | |
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09:30 Uhr |
Akkreditierung |
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10:00 Uhr |
Begrüßung Hans-Georg Lohe Kulturdezernent der Landeshauptstadt Düsseldorf |
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10:15 Uhr |
Begrüßung / Einführung durch Dr. Renate Buschmann und Darija Šimunović, M.A. Direktorin des imai / imai-Sammlung & Vertrieb |
Moderation Darija Šimunović, M.A.
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10:45 Uhr |
Keynote: Zwischen variabler Stabilität und variabler Fragilität. Prof. Dr. Claudia Giannetti Leiterin des Edith-Russ-Hauses für Medienkunst, Oldenburg |
11:45 Uhr |
Light Composition: Documenta 8 von Nan Hoover – Eine aktuelle Bestandsaufnahme Dr. Renate Buschmann, imai |
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12:30 Uhr |
Expanded Cinema. Überlegungen zur Wiederaufführung und Dokumentation freie Kuratorin und Autorin |
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13.15 Uhr |
Mittagspause |
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Moderation Dr. Renate Buschmann
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14.15 Uhr |
Rolf Julius – Klanginstallationen als Aufführungskunst Kunsthistorikerin und Nachlassverwalterin estate rolf julius |
15.00 Uhr |
Machbarkeitsfantasien / für die Ewigkeit Künstlerin und Professorin für Medienkunst / Transmediale Räume Kunsthochschule für Medien Köln |
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15.45 Uhr |
Kaffeepause |
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Moderation Dr. Renate Buschmann |
16.00 Uhr |
Authentizität im Zeitalter der technischen Obsoleszenz Hauptkurator und Kustos des Medienmuseums im ZKM Karlsruhe |
16.45 – 17.30 Uhr |
Abschlussdiskussion |
Konzept/Organisation: Dr. Renate Buschmann und Darija Šimunović, M.A.
Die Teilnahme ist kostenlos.