NAN HOOVER LIGHT COMPOSITION: DOCUMENTA 8 (1987) | © FOTO ELISABETH JAPPE, 2012
NAN HOOVER LIGHT COMPOSITION: DOCUMENTA 8 (1987)
© FOTO ELISABETH JAPPE, 2012i

Die Gegenwart des Ephemeren

Medienkunst im Spannungsfeld zwischen Konservierung und Interpretation

Bei der Konservierung und musealen Präsentation von Medienkunst müssen Kurator*innen und Restaurator*innen häufig zwischen der historischen Materialität und der künstlerischen Intention des Werkes abwägen. Restauratoren stehen vor der Herausforderung, raumgreifende Kunstinstallationen, die häufig ortsspezifisch und in komplexen Zusammenstellungen mit verschiedenen Medien erschaffen wurden, in ihrer ursprünglichen materiellen Substanz zu erhalten.

Werden solche Kunstwerke in neue Ausstellungskontexte übertragen, resultieren daraus Fragen insbesondere hinsichtlich ihres räumlichen Aufbaus. Kurator*innen entwickeln neue Ansätze für zeitgemäße Präsentationen von performativen und ereignisbezogenen Werken, die in der Regel durch Video- und Fotodokumentationen sowie schriftliche Überlieferungen und Rudimente erfahrbar gemacht werden. Die Erhaltung und somit Sichtbarmachung technologiebasierter Kunstformen ist abhängig von der Aktualität der ihnen zugrundeliegenden Bildträger und Dateiformate, die von der beschleunigten technischen Weiterentwicklung betroffen sind. Dabei wird das Anliegen verfolgt, die Authentizität des Kunstwerkes, das in verschiedenen Manifestationen bzw. Inszenierungen existieren kann, zu definieren und zu bewahren.

Die angekündigte Tagung wird Fallbeispiele vorstellen und daran anknüpfend über Begriffe wie Rekonstruktion, Reproduktion und Remake sowie die daran angelehnten Vorgehensweisen heutiger Ausstellungspraxis, insbesondere in den ephemeren Kunstsparten, diskutieren. Welche Wege beschreiten Museen und Ausstellungshäuser, um performative, klang- und bewegtbildbasierte Werke zu zeigen? Ist gegenwärtig die Zuordnung in Kategorien wie Original und Kopie obsolet geworden? Wie weit kann sich eine Interpretation an der Ausstellungsgeschichte eines Werkes orientieren und wo sind die Grenzen? Kann der performative oder auch konzeptuelle Charakter von Werken so ausgeprägt sein, dass Reinszenierungen abweichende und trotzdem authentische Lösungen darstellen?

Programm
  Uhrzeit Vorträge

 

09:30 Uhr

Akkreditierung

 

10:00 Uhr

Begrüßung

Hans-Georg Lohe

Kulturdezernent der Landeshauptstadt Düsseldorf

 

10:15 Uhr

Begrüßung / Einführung

durch Dr. Renate Buschmann und Darija Šimunović, M.A.

Direktorin des imai / imai-Sammlung & Vertrieb

Moderation

Darija Šimunović, M.A.

 

 

10:45 Uhr

Keynote: Zwischen variabler Stabilität und variabler Fragilität.
Präsentation und Dokumentation von Medienkunst

Prof. Dr. Claudia Giannetti

Leiterin des Edith-Russ-Hauses für Medienkunst, Oldenburg

11:45 Uhr 

Light Composition: Documenta 8 von Nan Hoover – Eine aktuelle Bestandsaufnahme
Fenna Yola Tykwer, Diplom-Konservatorin, -Restauratorin

Dr. Renate Buschmann, imai

12:30 Uhr

Expanded Cinema. Überlegungen zur Wiederaufführung und Dokumentation
Katrin Mundt

freie Kuratorin und Autorin

  13.15 Uhr

Mittagspause

Moderation

Dr. Renate Buschmann

 

 

 

14.15 Uhr

Rolf Julius – Klanginstallationen als Aufführungskunst
Maija Julius, M.A.

Kunsthistorikerin und Nachlassverwalterin estate rolf julius

15.00 Uhr

Machbarkeitsfantasien / für die Ewigkeit
Prof. Ute Hörner

Künstlerin und Professorin für Medienkunst / Transmediale Räume

Kunsthochschule für Medien Köln

 

15.45 Uhr

Kaffeepause

Moderation

Dr. Renate Buschmann

16.00 Uhr

Authentizität im Zeitalter der technischen Obsoleszenz
Dr. Bernhard Serexhe

Hauptkurator und Kustos des Medienmuseums im ZKM Karlsruhe

16.45 – 17.30 Uhr

Abschlussdiskussion

Konzept/Organisation: Dr. Renate Buschmann und Darija Šimunović, M.A.

Die Teilnahme ist kostenlos.

Abstracts der Referent*innen

Gefördert durch