Ein Videostill von Valie Export, eingebettet in eine Online-Plattform. Die Künstlerin blickt in die Kamera und formt ein Zeichen mit den Händen. Es ist das Zeichen für den Buchstaben „n“ im Zweihand-Fingeralphabet. Intendiert ist aber vermutlich der Buchstabe „m“.
© Valie Export und Stiftung IMAI - Inter Media Art Institutei

Stellenausschreibung

Forschungsvolontariat

Typ

Ankündigung

Datum

01.09.2025 - 12.10.2025

Die Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute sucht zum 1. Januar 2026, befristet auf zwei Jahre, eine*n Forschungsvolontär*in (m/w/d) in Vollzeit zur Entwicklung und Durchführung eines Vermittlungsprojekts zur Zugänglichkeit audiovisueller Kunst im digitalen Raum.


Die Düsseldorfer Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute wurde 2006 gegründet, um audiovisuelle Kunst zu bewahren, aufzubereiten und zugänglich zu machen. Diesem Zweck widmet sich die gemeinnützige Stiftung seither durch ihre Sammlungsarbeit, Forschungsprojekte, Ausstellungen, Publikationen und Distribution. Mit über 3.000 audiovisuellen Dokumenten erzählt das Archiv der Stiftung die internationale Geschichte der Videokunst von den 1960er-Jahren bis heute. Mehr als 1.200 Videos sind im Online-Archiv auf der Stiftungswebsite in voller Länge abrufbar. Bislang ist dieses Online-Archiv vor allem auf Nutzer*innen ohne Hör- oder Sehbeeinträchtigungen ausgerichtet.

Das Forschungsvolontariat setzt hier an und erprobt neuen Methoden zur Zugänglichmachung audiovisueller Kunst im digitalen Raum. Die volontierende Person legt ihren Schwerpunkt auf eine der Zugangskategorien „Hören“ oder „Sehen“. Sie analysiert bestehende Zugangsbarrieren und entwickelt kuratorische Interventionen im Sinne der „Aesthetics of Access“ in engem Austausch mit lokalen Gruppen und Initiativen. Die Interventionen gehen von der Vielfalt audio/visueller Wahrnehmung aus und regen zur kritischen Reflexion normativer Seh- und Hörvorstellungen in Kunstgeschichte und kuratorischer Praxis an. Nutzer*innen mit und ohne Sinnesbehinderungen werden eingeladen, ihre Seh- und Hörgewohnheiten zu hinterfragen und neue Formen der Teilhabe zu erproben.

Das Forschungsvolontariat wird wissenschaftlich betreut von der Stiftungsdirektorin Dr. Linnea Semmerling und Prof. Dr. Renate Buschmann, Professorin für Digitale Künste und Kulturvermittlung an der Universität Witten/Herdecke. Es ist Teil des Programms Forschungsvolontariat Kunstmuseen NRW des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und wird von einem Kolloquium des Instituts für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf unter Leitung von Prof. Dr. Ulli Seegers begleitet.


Ihre Aufgaben

  • Einarbeitung in die digitale Sammlungs- und Vermittlungsarbeit der Stiftung IMAI

  • Konzeption, Planung und Umsetzung von kuratorischen Interventionen zur Verbesserung der Zugänglichkeit des Online-Archivs (z.B. Audiodeskription, Closed Captions, Gebärdenverdolmetschung o.Ä.)

  • Aufbau und Pflege des Austauschs mit lokalen Gruppen und (Nicht-)Nutzer*innen, z.B. durch Organisation partizipativer Workshops für Menschen mit Sinnesbehinderungen

  • Zusammenarbeit mit Künstler*innen, Web-Dienstleister*innen, Inklusionsinitiativen und Interessenvertretungen

  •  Wissenschaftliche Dokumentation und Veröffentlichung der Forschungsergebnisse auf einer internationalen Konferenz (z.B. ISEA, IASA oder Uncommon Senses)

  • Organisation einer öffentlichen inklusiven Screeningveranstaltung in Kooperation mit einer lokalen Partnerorganisation (z.B. Kunstpalast Düsseldorf)

  • Verfassen und Redigieren von Texten und Anträgen

  • Öffentlichkeitsarbeit und Vermittlung
     

Ihr Profil

  • Abgeschlossenes Hochschulstudium (Master oder Promotion) in einer geistes- oder sozialwissenschaftlichen Fachrichtung, z.B. Kunst-, Kultur- oder Medienwissenschaften, Pädagogik, Sozialwissenschaften oder Disability-, Diversity- oder Gender Studies

  • Vorkenntnisse im Bereich der digitalen Kulturvermittlung und/oder der Inklusionsarbeit für Menschen mit Sinnesbehinderungen sind erwünscht

  • erste Erfahrungen in der Umsetzung von Projekten, z.B. durch Praktika im (sozio)kulturellen Bereich oder durch eigene Initiativen sind von Vorteil

  • Begeisterung für Medienkunst und die Ambition, ihre Geschichte inklusiv weiterzuschreiben

  • Empathie, Sensibilität, Kommunikationsgeschick und Teamfähigkeit, um unterschiedliche Communities miteinander zu verbinden

  • Eigeninitiative, Engagement und eine strukturierte, selbstständige Arbeitsweise bei der Konzeption und Umsetzung des eigenen Vermittlungsprojekts

  • sehr gute Deutschkenntnisse (C1-Niveau) in Lautsprache oder Gebärdensprache (DGS)

Bewerbungen von Menschen mit Behinderungsperspektiven und/oder Diskriminierungserfahrungen sind ausdrücklich erwünscht.


Wir bieten

  • fundierte Einarbeitung in alle Bereiche der Stiftungsarbeit: Archivierung, Präsentation, Distribution und Vermittlung

  • eine Vergütung in Höhe von 50 % der Entgeltgruppe 13, Stufe 1 TVöD kommunaler Bereich, im zweiten Jahr der Stufe 2

  • 30 Tage Erholungsurlaub im Kalenderjahr

  • flexible Arbeitszeitgestaltung

  • umfassende interdisziplinäre Betreuung in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Digitale Künste und Kulturvermittlung der Universität Witten/Herdecke

  • intensiver Austausch mit lokaler Kunstszene und institutionellen Partner*innen

  • internationales Forschungsnetzwerk im Bereich der Kunst- und Medienwissenschaften, Curatorial Studies sowie Sensory und Disability Studies

  • Gestaltungsspielraum und Möglichkeiten zur Umsetzung von eigenen Ideen

  • persönliche Förderung und individuelle Begleitung in einem kleinen, dynamischen Team


Wir begrüßen Bewerbungen von Personen jeglicher kultureller und sozialer Herkunft, jeden Alters, jeder Religion oder Weltanschauung sowie sexueller Identität und freuen uns besonders über Bewerbungen von Personen aus gesellschaftlichen Gruppen, die im Kulturbereich unterrepräsentiert sind.

Mit Ihrer Bewerbung erteilen Sie Ihr Einverständnis zur Verarbeitung Ihrer persönlichen Daten bis zum Abschluss des Auswahlverfahrens. Vorstellungskosten können leider nicht übernommen bzw. erstattet werden.

Nähere Auskünfte zum Aufgabengebiet erhalten Sie von Frau Dr. Linnea Semmerling unter info@stiftung.imai.de oder +49 211 54 23 09 90.

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung (Motivationsschreiben, Lebenslauf, ggf. auch Arbeitszeugnisse, Referenzschreiben, Qualifikationsnachweise) elektronisch in einer PDF-Datei (max. 4 MB) bis zum 12.10.2025 an info@stiftung-imai.de.


Wir freuen uns auf Sie!

Mit großzügiger Unterstützung des

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