
Ausschreibung einer künstlerischen Neuproduktion im öffentlichen Raum Düsseldorfs
Circulating Copies 2026
Typ
AnkündigungDatum
10.07.2025 - 30.09.2025Das IMAI – Inter Media Art Institute lädt Künstler*innen, Kollektive und Initiativen ein, sich für eine künstlerische Neuproduktion im Rahmen des Ausstellungsprojekts Circulating Copies im öffentlichen Raum der Stadt Düsseldorf zu bewerben. Die Ausschreibung richtet sich an Akteur*innen, die sich in ihrer künstlerischen Praxis mit Erfahrungen von Marginalisierung und einem erweiterten Begriff von Zugänglichkeit zu audio/visuellen Strukturen beschäftigen. Im Mittelpunkt stehen Perspektiven, die sich mit Sinneswahrnehmung – insbesondere Hören und Sehen – und den damit verbundenen gesellschaftlichen Ausschlüssen und systemischen Barrieren beschäftigen.
Hintergrund
Die Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute wurde 2006 in Düsseldorf gegründet, um künstlerische audiovisuelle Werke zu bewahren, zu erforschen und einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen. Diesem Zweck widmen wir uns seitdem mit Forschungsprojekten, Ausstellungen, Publikationen und mit unserem Distributionsprogramm. Unser Archiv umfasst inzwischen über 3.000 künstlerische Arbeiten, mit einem Schwerpunkt auf internationaler Videokunst und dem musikalischen Untergrund. Dabei hinterfragen wir ständig unsere eigene Rolle und Verantwortung und setzen uns dafür ein, dominante Wahrnehmungsnormen zu reflektieren und neue Perspektiven auf Zugänglichkeit zu entwickeln. Wir verstehen uns als Verbündete in dem Prozess, Strukturen und Arbeitsweisen im Bereich der audio/visuellen Kunst zu verändern und die Vielfalt der künstlerischen Positionen zu stärken.
Ausstellungsprojekt
Circulating Copies bringt zeitbasierte Kunst an öffentliche und institutionelle Orte in Düsseldorf. Ursprünglich als alternatives Format zur Präsentation und Verbreitung von Videokunst im urbanen Raum konzipiert, stellt das Projekt die Frage, wie künstlerische Arbeiten jenseits klassischer Ausstellungsorte zirkulieren und neue Öffentlichkeiten erreichen können. Aufbauend auf diesem distributionsbasierten Ansatz richtet sich der Schwerpunkt 2026 auf die Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen audio/visueller Infrastrukturen:
- Welche Barrieren bestehen beim Zugang zu audio/visuellen Infrastrukturen wie Bildschirmen oder Lautsprechersystemen im öffentlichen Raum?
- Wie beeinflussen technische, räumliche und gesellschaftliche Strukturen die Wahrnehmung und Teilhabe an audio/visuellen Medien?
- Wie können künstlerische Interventionen bestehende Ausschlüsse erfahrbar machen und alternative Zugänge schaffen?
- Wie kann audio/visuelle Kunst dominante Wahrnehmungsnormen hinterfragen und neue Perspektiven auf Sehen bzw. Hören eröffnen?
Circulating Copies lädt dazu ein, audio/visuelle Infrastrukturen kritisch zu reflektieren, gesellschaftliche Ausschlüsse sichtbar bzw. hörbar zu machen, und neue Formen von Teilhabe und Wahrnehmung zu erproben.
Wer kann sich bewerben?
- Künstler*innen, Kollektive und Initiativen, die sich mit gesellschaftlich bedingten Barrieren und Erfahrungen von Marginalisierung beschäftigen
- Besonders eingeladen sind Menschen, die im Bereich Hören oder Sehen durch Barrieren behindert und durch Ausschlüsse diskriminiert werden
- Schwerpunkt: audio/visuelle Medien (z. B. Video, Sound, Projektion, Installation)
- Offen für alle Altersgruppen, Hintergründe und Nationalitäten
Was suchen wir?
- Neuproduktionen im Bereich Video-, Medien- und Klangkunst, die sich mit Sehen bzw. Hören, Distantismus und Barrierefreiheit auseinandersetzen
- Arbeiten, die dominante audio/visuelle Infrastrukturen kritisch hinterfragen und alternative Zugänge, Lesarten oder Erfahrungsräume schaffen
- Projekte, die sich explizit mit den gesellschaftlichen Bedingungen von Sinneswahrnehmung beschäftigen – etwa durch das Aufzeigen von Ausschlüssen, das Erproben von Gegenentwürfen oder das Infragestellen von Normen
- Wir begrüßen lokale und internationale Perspektiven, die sich vor Ort in Düsseldorf einbringen möchten
- Kollaborative, partizipative und experimentelle Ansätze sind ausdrücklich willkommen
Was bieten wir?
- Künstlerisches Projekthonorar in Höhe von 2.500 EUR, ein Produktionsbudget in Höhe von 3.000 EUR zur Realisierung der Neuproduktion und Reisekostenerstattungen in Höhe von bis zu 1.500 EUR
- Präsentation im Rahmen von Circulating Copies an zentralen öffentlichen Orten in Düsseldorf im April 2026
- Kuratorische und technische Begleitung während des gesamten Prozesses
- Wahrnehmbarkeit im Netzwerk des IMAI und darüber hinaus
Barrierefreiheit und Bewerbung
Wir setzen uns für einen möglichst barrierefreien Bewerbungsprozess ein. Bewerbungen können in Text-, Audio- oder Videoformat eingereicht werden. Bei Bedarf unterstützen wir gerne bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen. Bitte gebt uns frühzeitig Bescheid, falls ihr Unterstützung benötigt.
Bewerbungsunterlagen
- Kurzbeschreibung des künstlerischen Vorhabens (max. 3 Seiten oder 5 Minuten Audio/Video)
- Künstlerische Vita bzw. Kollektivprofil
- Arbeitsbeispiele (Links, Videos, Dokumentation)
Bewerbungsfrist
Bitte sendet Eure vollständigen Bewerbungsunterlagen bis zum 30. September 2025 per E-Mail an info@stiftung-imai.de. Alle Bewerber*innen werden zum 31. Oktober 2025 über den Ausgang des Auswahlverfahrens informiert.
Hinweis
Wir begrüßen ausdrücklich Bewerbungen von Menschen mit vielfältigen Perspektiven und Diskriminierungserfahrungen. Die Auswahl erfolgt durch eine Jury bestehend aus Joshua Pesch-Ulonska (Diversitätsbeauftragter & Digitales, Kunsthalle Düsseldorf), Siegfried Saerberg (Professor für Disability Studies und Teilhabeforschung, Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie) und Linnea Semmerling (Direktorin, Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute).
Link: Ausschreibung als PDF