Hlali Painting Paradise
BARBARA HLALI „PAINTING PARADISE“ (2008), FILMSTILL (DETAIL)
© VG BILD-KUNST, 2019i

Im Fokus: Barbara Hlali

Barbara Hlalis Trickfilme kreisen um das anhaltend aktuelle Sujet des Krieges, der Flucht und Vertreibung, wobei die Möglichkeit des Widerstands und der Befreiung immer mitbedacht wird. In Painting Paradise (2008) übermalt die Künstlerin den Fernsehbildschirm, auf dem Straßenszenen aus Bagdad gezeigt werden. Soldaten werden in Zivilisten verwandelt, und die vom Krieg gezeichnete Stadt in ein Urlaubsparadies mit Palmenstrand. Die sich seit vielen Jahren wiederholenden Medienbilder des Konflikts in der Region ersetzt Barbara Hlali mit ihrer Geste durch eine Vision des Friedens.

Statt Pinsel greift die Künstlerin in Desert Eagle (2009) zu drastischerem Werkzeug und zersägt mit einem Winkelschleifer eine Handfeuerwaffe des Modells Desert Eagle. Daraus formt sie einen Vogelkörper, dessen Flügel sich schnell über eine Wüstenlandschaft in Bewegung setzen und schließlich am Horizont verschwinden.

Das Streben nach Freiheit ist auch dasThema des Videos Revolution Contra Revolution (2009), in dem ein schwarz gekleideter Mann immer wieder gegen eine frisch gestrichene weiße Wand läuft und dort Abdrücke seines Körpers hinterlässt. Aus seinen Spuren kreiert die Künstlerin im Trickfilmverfahren eine protestierende Menschenmenge, die allmählich die weiße Wand ganz einzunehmen scheint. Am Ende verschmilzt alles in Weiß, der Farbe des Friedens.

In Schwester Gretel Nr. 2 – Flucht (2012) geht Barbara Hlali einer Familiengeschichte nach, deren Spuren sie in den verbliebenen Fotografien und den Schilderungen der Großmutter über die eigenen Erlebnisse während des Zweiten Weltkrieges entdeckt.

Programm

Painting Paradise (2008), 5 Min. 
Desert Eagle (2009), 2 Min. 
Revolution Contra Revolution (2009) 3 Min. 
Schwester Gretel Nr. 2 – Flucht (2012), 23 Min. 

Kuratiert von

Darija Šimunović

Die Videolounge wird gefördert von

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